LICHT, RAUM, FARBE Tempöräre Innenraumgestaltung

Das Projekt untersucht die von Licht und Farbe abhängige Raumwirkung. Die Faktoren Licht, Raum und Farbe werden zueinander in Beziehung gesetzt. In einem abgedunkelten Raum sind drei farbige Scheinwerfer (grün, blau und rot ) installiert, deren Farben in der Addition weißes Licht ergeben.

Jeder Scheinwerfer kann über einen Dimmer separat gesteuert werden, das heißt, es ist möglich, jede beliebige Lichtfarbe mittels einer Mischung der drei Lichtquellen zu erzeugen. Alle Oberflächen des Raumes sind farbig angelegt. es gibt nur eine weiße Referenzfläche. Der Raum wird hinter einer in den Raum gestellten Wandscheibe betreten. Am anderen Ende befinden sich zwei Sitzplätze, ein minimales Orientierungslicht und das Steuerpult für die Lichtinstallation, die über den Köpfen der Sitzenden in den Raum strahlt (d.h., die Lichtquelle wird nicht wahrgenommen). Das Orientierungslicht wird gelöscht und das Experiment kann beginnen.

Die Oberflächen absorbieren nun entsprechend ihrer Eigenfarbe den Komplementärfarbanteil im Licht. Aufgrund der Variationsmöglichkeit der Lichtfarbe verändert sich die menschliche Wahrnehmung der Objektfarbe. Einige Farbflächen sind nur bei einer bestimmen Lichteinstellung deutlich, verändert man die Lichtfarbe, verschwinden sie in ihrer Umgebungsfläche, dafür tauchen an einer anderen Stelle plötzlich neue Konturen auf. So ist es auch möglich, neue Raumbegrenzungen zeichnerisch darzustellen, die dann bei einer bestimmten Lichteinstellung sichtbar werden und die tatsächliche Raumbegrenzung aufheben können. Die Farbgestaltung des Raumes ist so angelegt, daß er bei einer Lichtfarbe eher kurz, gedrungen und kühl wirkt, bei einer anderen Lichteinstellung wird er dann zu einem hellen, schmalen und langgestreckten Raum. Dieser Prozeß ist fließend, der Raum bzw. einzelne Elemente scheinen sich zu bewegen. Die Photos können nur einzelne Stufen dieses Prozesses sichtbar machen.

Projektarbeit Universität Stuttgart
1995
mit Cordula Feinauer